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Chronik - Oktober

(P.H.) Am 1. Oktober 1813 war die Franzosenzeit für Grund, das am 7. Dezember 1807 zum Königreich Westfalen kam, vorbei. Die französischen Besatzungstruppen verließen die Bergstadt.

Am 1. Oktober 1856 weilte König Georg V. mit der Königin Marie, dem Kronprinzen Ernst August, und den beiden Prinzessinnen Friederike und Marie in Bad Grund. Georg der V. war der letzte König von Hannover.

Foto: K.H.Rotte

Das Bild von 1905 zeigt das Druckereigebäude des “Oberharzers” mit allen Mitarbeitern der Zeitung, einschließlich der Zeitungsausträger.

Das Foto wurde von Karl-Hermann Rotte zur Verfügung gestellt.

Am 1. Oktober 1902 wurde die Druckerei der Heimatzeitung “Der Oberharzer” von der “Zeche” (heute Hübichweg) zur Clausthaler Straße verlegt. Die Zeitung war am 9. September 1896 von dem Buchdrucker H.W. Schultze unter dem Namen “Allgemeiner Anzeiger – Bote aus dem Oberharz” gegründet worden und ging am 11. November desselben Jahres in den Besitz des Buchdruckers Max Ludwig über. Die Druckerei zog in das Gebäude der alten Blaufärberei. In dem Haus, in dem von nun an schwarz auf weiß Zeitungen und Bücher gedruckt wurden, hatte man früher Blaudrucke hergestellt.

Anfang des 19. Jahrhunderts richtete der Grundner Bürger Emmermann hier im Langethal eine Blaufärberei ein. Er ließ ein Wohnhaus und daneben ein Wirtschaftsgebäude mit Stallungen und einem großen Gewerberaum im Obergeschoss bauen (später die Häuser Bendert und Rotte). Herr Emmermann hatte das Handwerk der Schönfärberei erlernt und war Meister des Blaudrucks.

Zum Färben brauchte man viel Wasser, deshalb hatte er seinen Betrieb hier direkt an der Flut gebaut. Das Anwesen war bei den Grundnern lange als “Emmermanns Insel” bekannt. Für den Färbeprozess brauchte man damals Urin, und den bezog er direkt von seinen Eseln, die er im eigenen Stall hielt. Man färbte Leinen, Arbeitskittel, Schürzen, Strümpfe und vieles mehr blau ein, denn die blaue Farbe war praktisch, weil sie unempfindlich war. Die Stoffe wurden in große Töpfe mit drei Tage altem Eselsurin gelegt, dem ein Beutelchen Indigo zugesetzt wurde. Die Töpfe wurden verschlossen und für drei weitere Tage in den warmen Eselsmist eingegraben. Die Wärme sorgte dafür, dass sich Harnstoff bildete, der den Indigofarbstoff fest in den Stoff beizte. Die gefärbten Stücke wurden danach in der Flut ausgewaschen und zum Trocknen aufgehängt.

Später ging man dazu über, Blaudrucke herzustellen. Dazu schnitt man Muster in Holzklötze und füllte die Flächen, die die Farbe aufnehmen sollten, mit Filz aus. Gewaschene Stoffe, meistens Leinen, Baumwolle oder Nessel, wurden auf große Tisch aufgespannt. Die mit Farbe getränkten Holzklötze wurden auf den Stoff aufgelegt und mit einem Hammerschlag presste man die Farbe in den Stoff. Man druckte aber meistens weiß auf blau. Dazu wurden die Muster in beschriebener Weise mit einer Mischung aus Gummi arabicum und anderen chemischen Substanzen aufgebracht und danach der Stoff  blau gefärbt. Die vorher mit dem sogenannten “Papp” bedruckten Stellen blieben dabei weiß. Man gebrauchte dazu jetzt auch keinen Eselsurin mehr. Die Farbe wurde nun aus Indigo, gebranntem Kalk, Kupfervitriol und Wasser hergestellt. Das ergab jetzt ein tiefes Blau, das nicht verblasste und waschecht war. Viele Meter Leinen und Baumwolle wurden im Laufe der Jahrzehnte so bedruckt. Erst die Erfindung von maschinellem Walzendruck machten dieses Handwerk unrentabel und der Betrieb wurde aufgegeben.

<P.H.> (Quelle: Otto Heizmann)

Am 1. Oktober 1907 veranstaltete der Männer-Turnverein ein “Volkstümliches Wettturnen”, das gut besucht wurde. Das Schau- und Wettturnen sollte im Garten des Kurhauses (heute Oberharzer Hof) abgehalten werden. Leider mussten infolge des regnerischen Wetters die Übungen im Saal stattfinden. Nur der Wettlauf fand im Freien statt. Beim 100 Meter-Lauf wurden damals die Bestzeiten 11 ¾  Sekunden und 12 Sekunden erzielt. Im Freihochsprung wurde 1,55 Meter mit leichter Berührung geschafft. Besonderen Beifall fanden vor allem die exakt ausgeführten Übungen an den Geräten, die Zeugnis ablegten, dass unser Turnverein in letzter Zeit tüchtig gearbeitet hatte. Zur Siegerehrung konnten in der Männerabteilung 11, und in der Jugendabteilung sogar 14 Turner mit einem Preis ausgezeichnet werden. Die Ansprach hielt W. Rothe. Die Ehrung schloss mit einem dreimaligen “Gut Heil!” auf den Kaiser, worauf den Siegern ihre Eichenlaubkränze überreicht wurden. Während des Turnens konzertierte die Berg- und Badekapelle, deren Musikvorträge angenehme Abwechslung in die Veranstaltung brachte. Abends schloss sich ein Ball an, der recht gemütlich verlief. Der Eintrittspreis für diese Veranstaltung betrug damals nur 15 Pfennig, und der Reinertrag wurde zur Beschaffung einer neuen Vereinsfahne bestimmt.

Am 2. Oktober 1907 wurde der Bergmann Otto Krügener, durch die Städtischen. Kollegien, als Laternenanzünder in den Dienst der Bergstadt eingestellten. Er war für die Spiritusglühlichtlampen der Straßenbeleuchtung zuständig.

 Am 3. Oktober 1965 nahm Pastor Hübner von der Ev. Kirchengemeinde Abschied und zog als Pensionär nach Seesen.

Am 4. Oktober 1788 kam die Bergstadt Grund zu Hannover, da das Haus Braunschweig seine Anteile aus der Oberharzer Kommunion durch Rezess an Kur-Hannover abtrat.

Am 8. Oktober 1920 überflog das Luftschiff  LZ 113 Bad Grund. Es befand sich auf der Fahrt von Stettin nach Frankreich, wo es als Reparationsleistung abgeliefert werden musste.

Am 8. Oktober 1967 wurde Fräulein Gertrud Beyer innerhalb des Hauptgottesdienstes in das Amt einer Kirchenvorsteherin eingeführt. Sie war damit die erste Frau in dem Kirchenvorstand in unserer St.Antonius-Gemeinde.

Am 10. Oktober 1951 wurde die große Glaskuppel auf dem Kurbadehaus entfernt. Die Kuppel war aus Ultravitglas und wurde früher, in den kalten Monaten als ein beheizbares Wintersonnenbad genutzt.

Das Kurbadehaus wurde 1929 mit einer großen Glaskuppel erbaut.

Foto: Archiv Petra Horn

Am 11. Oktober 1906 wurden in Bad Grund 89 Milchkühe, 11 Rinder und 15 Kälber gezählt.

Am 12. Oktober 1948 wurden die, damals neuen Glocken der St. Antoniuskirche geweiht. Sie waren Anfang Oktober in dem Kirchturm aufgehängt worden.

An 14. Oktober 1954 wurde der erste Spatenstich zum Bau der Ortskanalisation von Bürgermeister Lex durchgeführt.

Am 15. Oktober 1908 wurde die Höhere Privatschule wieder eröffnet. Die Schule war am 18. Mai 1886 zum ersten Mal in der Bergstadt eröffnet worden. Wie lange die Schule bestanden hat ist leider nicht überliefert. Leiterin der Privatschule war Fräulein Lilli Braun. Die Schule befand sich in dem Braunschen Hause in der Clausthaler Straße.

Villa Braun ca.1900, in diesem Haus war die Höhere Privatschule untergebracht

Foto: Archiv Petra Horn

Am 15. Oktober 1910 wollte eine Berliner Gesellschaft hochprozentigen Kalkstein am Iberg abbauen. Es sollten 400 Arbeiter (zumeist Ausländer) beschäftigt werden. Aber der Minister des Inneren ordnete an, dass die landschaftlich hervorragenden Gegenden des Iberges nicht berührt werden dürfen.

Am 18. Oktober 1885 wurde der Schulneubau in der Herzogin-Elisabeth-Straße feierlich eingeweiht. Und an 20. Oktober wurde mit dem Unterricht in dieser Schule begonnen. Vorher befanden sich die Schulräume in dem Haus hinter der Kirche, das danach für viele Jahrzehnte das Rathaus der Bergstadt wurde. Aus diesem Grund trug die kleine Gasse, die heute “Am Eichelberg” heißt, damals den Namen “Schulgasse”.

Am 18. Oktober 1885 wurde gegenüber von “Römers-Hotel” eine Wandelhalle eingerichtet, um den Kurgästen auch an regnerischen Tagen, die bei Trinkkuren notwendige Bewegung zu ermöglichen. Die Wandelhalle war aus Eisen konstruiert und damals eine wertvolle Bereicherung der Bad Grundner Kureinrichtungen. Die Wandelhalle stand noch bis 1937 und wurde dann abgerissen.

Am 20. Oktober 1972 wurden in der, erst in diesem Jahr gegründeten, Samtgemeinde Bad Grund 11.197 Einwohner gezählt.

Am 22. Oktober 1908 gab es in unserer Bergstadt viele Vereine, und zwar: Schützenverein, Männerturnverein,  den Männergesangsverein, Gemischten Chor, Freiwillige Feuerwehr, National-liberalen Verein, Kriegerverein, Vaterländischer Frauenverein, Junggesellenverein, Kegelklub, Knappschaftliche Krankenkasse, Sterbekasse, Handwerker-Krankenkasse, Rindviehversicherungsverein, Schweineversicherungsverein, Ziegenzuchtverein, Consumverein, Spar- und Darlehnskassenverein und den Harzklubzweigverein.

Am 24. Oktober 1905 gab es in Bad Grund 272 Wohnungen und 575 Haushaltungen. Die Bergstadt hatte damals 2189 Einwohner. Davon waren 1056 männlich und 1133 weiblich.

Am 24. Oktober 1974 fand die Einweihung des Sanatoriums “Alter Römers” statt. Das Haus war, nachdem es am 13.Februar 1961 abbrannte und dann lange als Brandruine leer stand, abgerissen und völlig neu aufgebaut worden. Unter der Leitung von Heinz Viktor Gerstel war ein Haus mit modernsten Kuranlagen geschaffen worden

Am 25. Oktober 1904 trat ein Ausschuss des Harzklubzweigvereins für den Neubau des Aussichtsturms auf dem Iberg zusammen und besichtigte den zum Abbruch bestimmten alten Holzturm. Im Jahre 1907 wurde mit dem Bau des neuen Turmes begonnen, der dann bei seiner Einweihung, nach dem Gründer der Harzklubs, Albert Schneider, den Namen “Albertturm” bekam.

Am 27. Oktober 1911 beschloss die Bergbehörde, Kartoffeln durch die Königliche Bergfaktorei einzukaufen und zum Selbstkostenpreis an die Berg- und Hüttenleute abzugeben. Infolge der Teuerung, hervorgerufen durch die große Trockenheit und den Wassermangel im Jahre 1911, kosteten die Speisekartoffeln damals 3,80 Mark pro Zentner.

Am 28. Oktober 1962 wurde der Berlin-Gedenkstein am Marktplatz eingeweiht.

Am 31. Oktober 1831 wurde der Betrieb in der Grube “Hilfe Gottes” als Versuchsbergbau wieder aufgenommen.

1642 wurde das Haus, das wir als “Quisisana” kennen, gebaut. Quisisana bedeutet: Hier wirst du gesund. In früheren Jahren diente es als Eisenfaktorei. 1874 erwarb der Gastwirt W. Römer den vor der Faktorei liegenden Garten. Hier in “Römers Garten” fanden Kurkonzerte statt. 1878 kaufte er auch das Haus und richtete es unter dem Namen “Gartenvilla” als Pensionshaus her. 1946 wurde dieses alte Gebäude als “Polizei-Kurheim Niedersachsen” neu eröffnet. Es wurde 1957 geschlossen und ist heute ein Wohnhaus.

September

November