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Vom 13. bis 14. August 1784
weilte der “Dichterfürst” Johann – Wolfgang von Goethe, auf seiner 3. Harzreise, in den Mauern unseres Harzstädtchens. Er besichtigte den Hübichenstein, den er als “Korallenfels” bezeichnete, und fuhr mit dem Vizeberghauptmann von Trebra aus Zellerfeld in den “Magdeburger – Stollen” ein.
Am 18. August 1893
wurden von der deutschen geologischen Gesellschaft auf dem Iberg, etwa 100 Meter vom Aussichtsturm entfernt, Gletschertöpfe oder Riesentöpfe entdeckt, die wahrscheinlich durch die strudelnde Wirkung des Gletschereises, oder Schmelzwassers der Eiszeit entstanden sind. Die sogenannten Gletschertöpfe haben zum Teil eine Tiefe von 6 Metern, bei 1,50 Meter Breite.
Am 14. August 1897
wurde der Kolossaladler zur Krönung des Denkmals Kaiser Wilhelms I. am Hübichenstein, in Bad Grund angeliefert. Er wurde durch Vermittlung der Seesener Firma Hille, von einer Berliner Gießerei sehr sauber in Zinkguss ausgeführt. Der Adler, mit einer Flügelspanne von 3 Metern, war nach einem Modell des Begründers der Berliner Bildhauerschule, Christian Daniel Rauch hergestellt worden. Am Mittwoch Nachmittag dem 18.August wurde unter der Leitung des Dachdeckermeisters Froböse aus Osterode, von den Schmiedemeistern Louis Ahrend und Albert Pfannenschmidt, samt ihren Gesellen und Lehrlingen, die ziemlich gefahrvolle Aufstellung vollbracht. Jetzt hatte unser Kaiserdenkmal seinen krönenden Abschluss erhalten. Von dieser, für Bad Grund erfreulichen Tatsche wurde auch seiner Majestät, dem Kaiser durch folgendes Telegramm Mitteilung gemacht: “An Se. Maj. den Kaiser u. König Wilhelm II. – Wilhelmshöhe – Am heutigen Ruhmestage von Gravelotte ist das Denkmal Kaiser Wilhelms des Großen am Hübichenstein glücklichst vollendet worden. Die höchste Spitze des gewaltigen Felsens krönt ein Kolossaladler, das Bildnis des großen Kaisers beschirmend. Die Bewohner der Bergstadt Grund erneuern an dem heutigen deutschen Ehrentage das Gelöbnis unverbrüchlicher Treue zu Kaiser und Reich. - Spatzier - Bürgermeister der Bergstadt.”
Am 20. August 1923 gab die Bergstadt Bad Grund in der großen Inflationskrise,
hervorgerufen durch die Geldentwertung, die ersten Notgeldscheine in den Werten von 1000 und 5000 Mark heraus. Am 23. August 1765
besucht der König Georg III. die Bergstadt Grund. Am 23. August 1928 wurde der wiederaufgebaute Pavillon am Eichelberg, der von dem Zimmerermeister Hartung aus Nienstedt erbaut war, feierlich der Öffentlichkeit übergeben. Am
24.August 1590
hielt die Schützengesellschaft auf einer von Tannen umstandenen Wiese am “Horstkamp” ihr erstes großes Schützenfest ab. Der Oberbergverwalter Christoph Sander wandte sich im Januar 1590 an den Herzog Heinrich Julius und bat um die Genehmigung mit den Berg- und Hüttenleuten, die mit vorschriftsmäßigen Feuerrohren ausgerüstet waren, alljährlich ein Schützenfest abhalten zu dürften. Der Herzog erteilte die Genehmigung. Von nun an wurden alljährlich die Schützenfeste am Sonntag vor Bartholomäi, also am 24. August, verbunden mit einem großen Jahrmarkt abgehalten. Die sogenannte Bürgerschützengemeinschaft bestand aber schon lange vor dieser Zeit. Ihr gehörten alle Bürger und Bürgersöhne sowie die Berg- und Forstbeamten an. Ihre Aufgabe bestand darin, das Städtchen gegen alle räuberischen Überfälle zu schützen.
Am 24. August 1842
fand, wie alljährlich seit dem 16. Jahrhundert, ein Jahrmarkt in der Bergstadt statt. Dem Markte war jedes Mal das Schützen- und Volksfest angegliedert. Es war der letzte Jahrmarkt dieser Art. Am 24. August 1902 wurde an der hiesigen Schule die Hauptlehrerstelle eingerichtet. Der erste
Hauptlehrer der Grundner Schule war Ferdinand Thormann. Er war schon seit 1878 als Lehrer in Grund tätig und ging 1913 in den Ruhestand.
Am 27. August 1927 wurde im Kurhaussaal (heute Oberharzer Hof) ein
Schallplatten-Konzert abgehalten. Es wurde von dem Musikhaus Sträter aus Hamburg ausgerichtet. 10 Musiksprechapparate der verschiedensten Modelle waren aufgebaut und gaben in durchweg einwandfreier Weise ausgesuchte
Musikstücke wieder. Bei vielen der Vortragsstücke handelte es sich um Großraumaufnahmen nach dem neusten elektrischem Verfahren. Es wurden Odeon-, Parlophon-, Columbia- und Bekaschallplatten gespielt. Am Schluss der
Veranstaltung gab es noch die neusten Schlager, nach denen dann auch getanzt wurde. Große Hits aus dem Jahre 1927 hießen z.B.: “Ich hab das Fräulein Helen baden sehn” von Robert Koppel, “Ausgerechnet Bananen” von Willy
Rosen, “Heute war ich bei der Frieda” von Paul Godwin, “Komm ins Grüne, Karoline” vom Odeon-Tanz-Orchester, “Oh Donna Clara” vom Saxophon Orchester Dobbri oder “Zwei Rosen und ein zarter Kuss” vom Steier Quartett.
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